Freitag, 13. November 2009
Zum Tod von Torwart Enke
Profi-Fußball ist wie Turbo-Kapitalismus. Er liebt nur die vordergründig Erfolgreichen.
Sonntag, 25. Oktober 2009
Casino capitalism as an anti-orgy
Capitalism is an orgy. Its drug is a hallucinating mixture of efficiency and injustice. Casino capitalism is the anti-orgy in the centre of the orgy. It destroys its own results.
Sonntag, 4. Oktober 2009
Was haben die "Runderneuerung" der SPD und kollektive Intelligenz in der Politik miteinander zu tun?
Der Grad der Komplexität der gesellschaftlichen Prozesse und der in unserer gemeinsamen globalen Welt zu lösenden Probleme hat ein Ausmaß erreicht, das die Intelligenz einzelner schlicht überfordert. Noch vor wenigen jahrzehnten gab es politische Figuren wie den "Staatsmann", den "Großen Steuermann" (Bezeichnung für Mao Ze Dong) oder lateinamerikanisch den Caudillo. In der Geschichte der BRD waren das Politiker wie Konrad Adenauer (CDU) oder Willy Brandt (SPD). Doch deren Zeit ist vorbei. Diese Regel gilt auch für so scheinbare Ausnahmen wie Barack Obama. Die Komplexität der politischen Erscheinungswelt zeigt sich spätestens, wenn der charismatische Kandidat als realer Präsident sich Problemen wie dem Gesundheitswesen, dem Klimawandel oder dem Krieg in Afghanistan gegenübersieht.
Doch auch die additive Zusammenfassung ausgewiesener Einzelintelligenzen zu „Expertengremien“ oder – etwas altmodischer – „Weisenräten“ wird der Vielschichtigkeit und Veränderungsgeschwindigkeit von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zunehmend nicht mehr gerecht. Wo etwa war das Expertengremium, das uns vor dem 15. September 2008 vor einer fundamentalen Finanzkrise gewarnt hätte? Hier wurde bereits das Minimalgebot des Entstehens innovativer Lösungen, nämlich die Diversität der Teilnehmenden, nicht berücksichtigt. Schätzungen zufolge sind gut 90 Prozent aller Lehrstühle für Volkswirtschaft von Anhängern wirtschaftsliberaler und monetaristischer Doktrinen besetzt. Diese Experten haben sich praktisch bis zur Lehman-Pleite nur gegenseitig auf die Schulter geklopft. Dissidenz kam kaum vor.
Doch auch von der anderen Seite her entstehen neue Voraussetzungen für die Herausbildung von kollektiver Intelligenz. Mit dem Internet, vor allem aber den unter dem Begriff Web 2.0 bekannt gewordenen interaktiven Social Media steht der Menschheit das erste Mal in ihrer Geschichte ein globales Massenmedium zur Verfügung. Potentiell jeder Erdenbewohner, der einen Zugang hat, kann sich an den unzählichen globalen Diskursen beteiligen. Er kann in Social Communities, via Blogs oder per Twitter in Echtgeschwindigkeit Ideen zu einer Debatte beisteuern. Er kann sich planetenweit beliebig mit anderen vernetzen (Englischkenntnisse vorausgesetzt). Aus meiner Sicht wird die Menschheit durch das Internet überhaupt erst zu einer wirklichen kollektiven Schicksalsgemeinschaft, zu einem kohärenten Akteur. Der entwicklungspolitische Hinweis, der darin steckt, heißt übrigens: Das "Brunnen-Bohren" muss um die Breitband-Verkabelung erweitert werden. Internationale Solidarität ist Wasser, Nahrung, Bildung und Web 2.0 für alle.
Soziale Bewegung nutzen das Netz bereits jetzt zur Mobilisierung. Die Online-Petition gegen das Internetsperregesetz bekam innerhalb von wenigen Tagen mehrere 10.000 Unterstützungsunterschriften Die iranische Regierung musste erleben, dass klassische Zensurmaßnahmen angesichts von Twitter ins Leere laufen. Die chinesische KP hingegen hat Portale wie Youtube bereits aktiv und im eigenen Interesse im Konflikt zwischen Uighuren und Hanchinesen in Xinjiang eingesetzt. Die Piratenpartei wiederum ist wohl die erste Partei, die in und aus den sozialen Medien heraus entstanden ist. Unabhängig davon, ob sie sich auf Dauer festsetzt, offeriert sie die Möglichkeit einer "Partei" von unten. Visionäre Sozialdemokraten sollten sich das gerade jetzt mal genau anschauen, bevor es wieder nur zur "Runderneuerung"per Ordre du Mufti reicht. Web 2.0 ist kein weiteres, bloßes PR-Verlautbarungsorgan. Der Politiker 2.0 ist der Manager einer Community.
Doch auch die additive Zusammenfassung ausgewiesener Einzelintelligenzen zu „Expertengremien“ oder – etwas altmodischer – „Weisenräten“ wird der Vielschichtigkeit und Veränderungsgeschwindigkeit von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zunehmend nicht mehr gerecht. Wo etwa war das Expertengremium, das uns vor dem 15. September 2008 vor einer fundamentalen Finanzkrise gewarnt hätte? Hier wurde bereits das Minimalgebot des Entstehens innovativer Lösungen, nämlich die Diversität der Teilnehmenden, nicht berücksichtigt. Schätzungen zufolge sind gut 90 Prozent aller Lehrstühle für Volkswirtschaft von Anhängern wirtschaftsliberaler und monetaristischer Doktrinen besetzt. Diese Experten haben sich praktisch bis zur Lehman-Pleite nur gegenseitig auf die Schulter geklopft. Dissidenz kam kaum vor.
Doch auch von der anderen Seite her entstehen neue Voraussetzungen für die Herausbildung von kollektiver Intelligenz. Mit dem Internet, vor allem aber den unter dem Begriff Web 2.0 bekannt gewordenen interaktiven Social Media steht der Menschheit das erste Mal in ihrer Geschichte ein globales Massenmedium zur Verfügung. Potentiell jeder Erdenbewohner, der einen Zugang hat, kann sich an den unzählichen globalen Diskursen beteiligen. Er kann in Social Communities, via Blogs oder per Twitter in Echtgeschwindigkeit Ideen zu einer Debatte beisteuern. Er kann sich planetenweit beliebig mit anderen vernetzen (Englischkenntnisse vorausgesetzt). Aus meiner Sicht wird die Menschheit durch das Internet überhaupt erst zu einer wirklichen kollektiven Schicksalsgemeinschaft, zu einem kohärenten Akteur. Der entwicklungspolitische Hinweis, der darin steckt, heißt übrigens: Das "Brunnen-Bohren" muss um die Breitband-Verkabelung erweitert werden. Internationale Solidarität ist Wasser, Nahrung, Bildung und Web 2.0 für alle.
Soziale Bewegung nutzen das Netz bereits jetzt zur Mobilisierung. Die Online-Petition gegen das Internetsperregesetz bekam innerhalb von wenigen Tagen mehrere 10.000 Unterstützungsunterschriften Die iranische Regierung musste erleben, dass klassische Zensurmaßnahmen angesichts von Twitter ins Leere laufen. Die chinesische KP hingegen hat Portale wie Youtube bereits aktiv und im eigenen Interesse im Konflikt zwischen Uighuren und Hanchinesen in Xinjiang eingesetzt. Die Piratenpartei wiederum ist wohl die erste Partei, die in und aus den sozialen Medien heraus entstanden ist. Unabhängig davon, ob sie sich auf Dauer festsetzt, offeriert sie die Möglichkeit einer "Partei" von unten. Visionäre Sozialdemokraten sollten sich das gerade jetzt mal genau anschauen, bevor es wieder nur zur "Runderneuerung"per Ordre du Mufti reicht. Web 2.0 ist kein weiteres, bloßes PR-Verlautbarungsorgan. Der Politiker 2.0 ist der Manager einer Community.
Von der Bürgerbeteiligung zu eParticipation und digitaler Demokratie
Das Thema Bürgerbeteiligung scheint Fahrt aufzunehmen. Nach dem ernüchternden Wahlergebnis, der Parall-Implosion von SPD und Wahlbeteiligung und den 9 Prozent für die Piratenpartei bei den 18- 24-Jährigen kommen verschiedene gesellschaftliche Akteure auf den richtigen Trichter, die sich auftuende Lücke zwischen Bürger und formaler Politik durch Beteiligung schließen zu wollen. An diesen Diskurs gilt es sich anzuhängen, um für Rebooting, eParticipation und digitale Demokratie durch kollektive Inteligenz zu werben. Am Donnerstag, 8.10,.2009, bin ich zwecks Produktion eines 2-stündigen Podcasts zum Thema bei D-Radio Kultur. Nehme hier gerne noch Links, Tipps, Argumente, Konzepte etc. entgegen.
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Donnerstag, 24. September 2009
Freitag, 18. September 2009
Parteipiraten geben rechtsradikaler Junger Freiheit Interview
Nach den Auftritten eines Holocaust-Relativierers auf einem der letzten Parteitage droht es langsam, System zu bekommen, zumindest zeigt sich die unglaubliche politische Naivität der Parteipiraten: Ihr stellvertretender Vorsitzender gibt der rechtradikalen "Jungen Freiheit" ein Interview, der Bundesvorsitzende verteidigt ihn. Doch mehr noch: Oberpirat Seipenbusch füllt einen Fragebogen der Nationalisten aus, äußert sich zum zentralen Sujet der Rechtsradikalen, "Heimat", und macht sie ein weiteres Stück hoffähig. Offenkundig fehlt im Wertesystem der Piraten ein Mechanismus, der ihnen Richtlinien im Umgang mit dem Übergangsfeld von Rechtskonservatismus und Neofaschismus an gibt. Zu befürchten ist, dass sich hinter der Aussage, man sei nicht rechts oder links, ein tiefes politisch-ideologisches Vakuum auftut. Kurzum: Außer "Downloaden" nix gewesen. (Artikel auf Spiegel online, 18.9.2009).
Freitag, 28. August 2009
Vom Immigrant zum Inhabitant
Ab wann darf sich ein Digital Immigrant mit Fug und Recht als Digital Inhabitant (Peter Kruse) bezeichnen? Gibt es gelingende digitale Integration (oder didschitäl integräischn)? Woran erkenne ich sie? An der beginnenden Unfähigkeit, ein Dostojewski-Buch in weniger als 18 Monaten durchzulesen? Kann man eine doppelte Staatsbürgerschaft beantragen (analog und digital)? Gibt's Integrationshelfer?
Merkel erste It-Kanzlerin?
Was waren das früher noch für Zeiten. Freiheit statt Sozialismus! Keine Experimente! Mehr Demokratie wagen! Angela Mekel droht als erste It-Kanzlerin in die Geschichte der BRD einzugehen. Drei Wochen vor der Wahl kommt keine inhaltiche Stellungnahme mehr - wie schon in den Wochen zuvor.
Freitag, 21. August 2009
Mit Web 2.0 in den 6. Kondratieff-Zyklus
Web 2.0 beschleunigt die kulturelle Revolution, die uns mit Macht vom 5. in den 6. Kondratieff-Zyklus katapultiert (siehe auch Schreibweise Kondratjew). Definition der Zyklen. Das Mitmach-Netz greift tief in das Alltagsleben der Menschen ein. Von der Wirkung her entspricht es der Entwickllung der Schrift (im Kontrast zu oralen Kulturen) oder dem Buchdruck. Je länger sich eine Person aus gegebenenfalls guten Gründen und mit fundiertem Bedenken von der Entwicklung der neuen Kommunikationstechnologein abkoppelt, desto stärker droht er in einer Parallelzeit zu leben. Die Nichtbeachtung erzeugt unfreiwillig eine Art von neuzeitlichen Amish People.
Donnerstag, 20. August 2009
Politik 3.0
1920: "Kommunismus ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes" (Lenin). 2009: Digitaler Kommunismus = Global Commons + Twitter für alle? Oder: Digitaler Kommunismus (oder ein weniger belastetes Wort) = Global Commons + fortgeschrittene Formen des Copyrights wie Creative Commons Licences + eParticipation durch sinnvolle globale Mechanismen der Komplexitätsreduktion im Internet 3.0 (kollektive Intelligenz)?
Die Macht kommt nicht mehr aus den Gewehrläufen (Mao, praktisch auch George Bush), sondern aus den universell verfügbaren Kommunikationskanälen. Es geht um kulturelle Hegemonie (Gramsci) unter den Bedingungen der neuen Medien, darum, die "Herzen und Hirne" der Menschen zu gewinnen. Quod erit demonstrandum.
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Mittwoch, 19. August 2009
Collective intelligence, global commons and copyright
It's time to connect the discussions on global commons and copyright. The questions are: What is private and what not? What should be private and what not? The ocean? An idea? An invention? What is authorship in the world of the 21st century? What helps to develop the necessary degree of global collective intelligence in order to find solutions for problems like water supply, climate change, poverty etc. Whatkind of private and/or collective ownership fosters creativity and innovation? A first place to discuss all this could be global-commons.org.
Sonntag, 2. August 2009
Grüner Güldner sieht sich als Opfer der digitalen Spaltung
Der Fraktionschef der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft, Matthias Güldner antwortet auf die umfangreiche Kritik an seinem Beitrag in der Welt online, in dem er Teilen "der Community" vorgeworfen hatte, sich das "Hirn herausgetwittert" zu haben. Die Äußerungen seien "nicht unüberlegt" wesen, er wollte provozieren, aber nicht beleidigen, und für die Beleidigung entschuldigt er sich.
Bedeutung entsteht im Kontext und letztendlich im Kopf des Rezipienten. Das gilt auch für den Übergang zwischen Provokation und Beleidigung, vor allem 7 Wochen vor einer Bundestagswahl. Dass der Politprofi Güldner die mögliche Wirkung verkannt hat, zeugt genau von derjenigen Unkenntnis "der Community", die zunehmende Teile "der Community" von seiten der etablierten Politik, z.B. der Grünen, spürt. Kurzum: Man ist die oberlehrerhafte Besserwisserei von Ahnungslosen, die sich - warum auch immer - in der Position der (moralisch?) Überlegenen wähnen, leid.
Doch Güldner scheint in der Woche gelernt zu haben, wie er mit Verweis auf Gespräche mit "digital Kundigen" konzediert. So sieht er sich als Teil der "digitalen" Spaltung, wo er als "oberflächlicher" Nutzer , für den das Internet ein Instrument der politischen Arbeit ist, einer Gruppe gegenübersteht, die das Netz zum Gegenstand des politischen Engagements macht. Im Subtext dieser Passage stilisiert sich der Provokateur nun quasi zum Opfer, zum Anwalt derer, die jenseits des digitalen Grabens leben. Die historische Ironie: Haben nicht die Grünen in ihrer Gründungsphase die Umwelt erstmalig zum Gegenstand des politischen Engagements gemacht, während die anderen "nur" in ihr lebten oder sie ausbeuteten, zerstörten etc.? Ist das nicht eigentlich die Grundlage einer Definition des Unterschiedes zwischen Politik 1.0 und Politik 2.0? 1.0: Politik mithilfe des Internet (wurde als Parole in allen Wahlkampfzentralen nach Obamas Erfolg ausgegeben). 2.0: Politik IM Netz, mit allen unabsehbaren Konsequenzen, die das haben wird.
Die Probleme, die im Kontext von Politik 2.0 entstehen, unter vielem anderen die Kluft zwischen denen, die drin sind und denen, die bisher nur zuschauen, sind mehr als real. Und dann haben wir noch nicht über die eine Milliarde Menschen gesprochen, die nicht nur nicht online sind, sondern kaum die Stromleitung haben, die einen PC betreiben könnte, geschweige denn die Energiequelle.
Selbst wenn die Piratenpartei ein vorübergehendes Phänomen bleibt, so ist es diese Mischung aus Nase-Rümpfen, Arroganz und Ignoranz auf seiten des - längst auch grünen - Establishments, die ihre Gründung ermöglicht und die ihr bisher immerhin schon 5000 Mitglieder und jede Menge Vorschusslorbeeren bei einer wachsenden Gruppe von Digital Natives gebracht hat. Eine zunehmende Zahl von jungen IT-Unternehmern beginnt bereits, den Wahlkampf der Piraten zu unterstützen - unentgeltlich.Das enthebt allerdings die Parteipiraten nicht, auf die hier schon einmal gestellte Frage zu antworten: Wie kriegt man - nein, nicht Matthias Güldner, sondern Frau Schmidt und Herrn Müller ans Netz und in die Communities? Allerdings scheint die Realität eine erste vorsichtige Antwort zu geben: Auf Facebook wächst die Gruppe 30 plus zurzeit am stärksten.
Bedeutung entsteht im Kontext und letztendlich im Kopf des Rezipienten. Das gilt auch für den Übergang zwischen Provokation und Beleidigung, vor allem 7 Wochen vor einer Bundestagswahl. Dass der Politprofi Güldner die mögliche Wirkung verkannt hat, zeugt genau von derjenigen Unkenntnis "der Community", die zunehmende Teile "der Community" von seiten der etablierten Politik, z.B. der Grünen, spürt. Kurzum: Man ist die oberlehrerhafte Besserwisserei von Ahnungslosen, die sich - warum auch immer - in der Position der (moralisch?) Überlegenen wähnen, leid.
Doch Güldner scheint in der Woche gelernt zu haben, wie er mit Verweis auf Gespräche mit "digital Kundigen" konzediert. So sieht er sich als Teil der "digitalen" Spaltung, wo er als "oberflächlicher" Nutzer , für den das Internet ein Instrument der politischen Arbeit ist, einer Gruppe gegenübersteht, die das Netz zum Gegenstand des politischen Engagements macht. Im Subtext dieser Passage stilisiert sich der Provokateur nun quasi zum Opfer, zum Anwalt derer, die jenseits des digitalen Grabens leben. Die historische Ironie: Haben nicht die Grünen in ihrer Gründungsphase die Umwelt erstmalig zum Gegenstand des politischen Engagements gemacht, während die anderen "nur" in ihr lebten oder sie ausbeuteten, zerstörten etc.? Ist das nicht eigentlich die Grundlage einer Definition des Unterschiedes zwischen Politik 1.0 und Politik 2.0? 1.0: Politik mithilfe des Internet (wurde als Parole in allen Wahlkampfzentralen nach Obamas Erfolg ausgegeben). 2.0: Politik IM Netz, mit allen unabsehbaren Konsequenzen, die das haben wird.
Die Probleme, die im Kontext von Politik 2.0 entstehen, unter vielem anderen die Kluft zwischen denen, die drin sind und denen, die bisher nur zuschauen, sind mehr als real. Und dann haben wir noch nicht über die eine Milliarde Menschen gesprochen, die nicht nur nicht online sind, sondern kaum die Stromleitung haben, die einen PC betreiben könnte, geschweige denn die Energiequelle.
Selbst wenn die Piratenpartei ein vorübergehendes Phänomen bleibt, so ist es diese Mischung aus Nase-Rümpfen, Arroganz und Ignoranz auf seiten des - längst auch grünen - Establishments, die ihre Gründung ermöglicht und die ihr bisher immerhin schon 5000 Mitglieder und jede Menge Vorschusslorbeeren bei einer wachsenden Gruppe von Digital Natives gebracht hat. Eine zunehmende Zahl von jungen IT-Unternehmern beginnt bereits, den Wahlkampf der Piraten zu unterstützen - unentgeltlich.Das enthebt allerdings die Parteipiraten nicht, auf die hier schon einmal gestellte Frage zu antworten: Wie kriegt man - nein, nicht Matthias Güldner, sondern Frau Schmidt und Herrn Müller ans Netz und in die Communities? Allerdings scheint die Realität eine erste vorsichtige Antwort zu geben: Auf Facebook wächst die Gruppe 30 plus zurzeit am stärksten.
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Montag, 27. Juli 2009
So real ist virtuelle Politik
In seinem Beitrag vom Wochenende über die vom Bundestag verabschiedeten Internetsperren und deren Kritiker äußerte sich der Bremer Grünen-Politiker über "die Community" so: "Die Tatsache, dass diese Community viel Zeit in virtuellen Räumen verbringt, spielt dabei eine große Rolle. Wer Ego-Shooter für Unterhaltung, Facebook für reales Leben, wer Twitter für reale Politik hält, scheint davon auszugehen, dass Gewalt keine Opfer in der Realwelt fordert." Wie schnell Politik im Netz real werden kann, zeigte sich nur einen Tag später. netzpolitik.org wählt Güldner zum "Politiker des Tages", der grüne Bundesvorstand distanziert sich.
Fortsetzung Politik von Thomas Gebels Blog.
In diesem Block werden ab jetzt die politischen Beiträge, die sich bis jetzt auf Thomas Gebels Blog befanden, fortgesetzt. Ältere Politblogs, vor allem zu den Themen Web 2.0. Politik und den Anfängen der Piratenpartei, findest Du dort.
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