Freitag, 18. September 2009
Parteipiraten geben rechtsradikaler Junger Freiheit Interview
Nach den Auftritten eines Holocaust-Relativierers auf einem der letzten Parteitage droht es langsam, System zu bekommen, zumindest zeigt sich die unglaubliche politische Naivität der Parteipiraten: Ihr stellvertretender Vorsitzender gibt der rechtradikalen "Jungen Freiheit" ein Interview, der Bundesvorsitzende verteidigt ihn. Doch mehr noch: Oberpirat Seipenbusch füllt einen Fragebogen der Nationalisten aus, äußert sich zum zentralen Sujet der Rechtsradikalen, "Heimat", und macht sie ein weiteres Stück hoffähig. Offenkundig fehlt im Wertesystem der Piraten ein Mechanismus, der ihnen Richtlinien im Umgang mit dem Übergangsfeld von Rechtskonservatismus und Neofaschismus an gibt. Zu befürchten ist, dass sich hinter der Aussage, man sei nicht rechts oder links, ein tiefes politisch-ideologisches Vakuum auftut. Kurzum: Außer "Downloaden" nix gewesen. (Artikel auf Spiegel online, 18.9.2009).
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